Eine authentische Unterstützung der Gleichstellung muss jeden Tag erfolgen – das ganze Jahr über
Der Juni ist weltweit der Pride-Monat, und so ist es nicht verwunderlich, dass Unternehmen in den letzten Wochen ihre Pride-Flaggen hissten und mit Regenbogen verzierte Produkte zur Schau stellten. Wer ein Modegeschäft betritt, sieht etliche T-Shirts, Mützen und Flaggen mit „Equality“-Slogans, die zwar nach Unterstützung klingen, aber sehr oberflächlich bleiben. Geschäfte decken sich mit Regenbogenflaggen ein, die zeigen sollen, dass man die LGBTQ+-Community unterstützt.
Aber was bedeutet es für die Verbraucher:innen, wenn sie diese offene Unterstützung von Chancengleichheit und Respekt nur einen Monat im Jahr sehen? Es ist an der Zeit, dass Marken und Unternehmen ihre Pride-Marketingtaktiken ausmotten und das ganze Jahr über authentische Unterstützung zeigen. Das führt wiederum zu echter Markentreue, Markenaktivismus und mehr Werbung für ein Unternehmen.
Und das ergibt durchaus Sinn.
Im Jahr 2019 stellte das Statistikamt des Vereinigten Königreichs fest, dass sich 2,7 % der Erwachsenen im Vereinigten Königreich als lesbisch, schwul oder bisexuell identifizieren – ein Anstieg im Vergleich zu früheren Umfragen. In derselben Studie gaben 6,6 % der Befragten aus der Gen Z an, dass sie sich als lesbisch, schwul oder bisexuell identifizieren.
Doch das ist noch nicht alles. In neuen Studien wurde herausgefunden, dass die LGBTQ+-Community alleine im Vereinigten Königreich über eine geschätzte Kaufkraft von fast 7 Milliarden Euro verfügt. Eine weitere Studie von LGBT Capital ergab, dass die weltweite Kaufkraft der LGBTQ+-Bevölkerung über 3 Billionen Euro beträgt.
Die wachsende LGBTQ+-Bevölkerung (und ihr Geldbeutel) spiegelt den massiven kulturellen Wandel wider, der derzeit stattfindet, und in dem die Öffentlichkeit Integration, Vielfalt und Akzeptanz annimmt und fördert. Dies wirkt sich auch auf die internen Gegebenheiten von Unternehmen aus und darauf, wie sie mit vielfältigen Gruppen umgehen. Viele Unternehmen haben Programme und Zusatzleistungen eingeführt, die Personen aller Hintergründe stärken, aber für die Verbraucher:innen müssen diese Bemühungen auch öffentlich sichtbar sein.
Während viele Vermarkter:innen in der Kaufkraft der LGBTQ+-Community Chancen erkennen, sollte die gewählte Strategie eine geschäftliche Priorität darstellen, die das ganze Jahr über relevant ist, und nicht nur eine marketingtaktische Aktion, die nur an einen Monat oder einen Feiertag gebunden ist.
Zunächst sollten sich Unternehmen und ihre Marketingteams Zeit nehmen, um die Zielgruppe, die sie ansprechen wollen, eingehend zu verstehen. Was ist der LGBTQ+-Bevölkerung wichtig? Wie spiegelt Ihr Unternehmen oder Ihre Marke die Werte der LGBTQ+-Population wider? Denken Sie daran, dass auch die LGBTQ+-Community keine homogene Gruppe ist. Überlegen Sie also, wie Sie die TQ+-Menschen ebenso einbeziehen können wie die LGB-Gruppen.
Zweitens: Werfen Sie einen strengen und ehrlichen Blick auf Ihre internen Gegebenheiten, um sicherzustellen, dass Ihre Produkte und Kampagnen die Unternehmenskultur widerspiegeln. Im letzten Jahr wurden viele Instagram-Posts, Statements und Tweets veröffentlicht, in denen sich ein Unternehmen oder eine Führungskraft für die Unterstützung einer bestimmten Gruppe aussprach. Aber was heißt das? Unterstützt das Unternehmen diese Gruppen auch intern? Was genau tut das Unternehmen dafür? Bevor Sie Ihren Tweet abschicken, sollten Sie sicherstellen, dass Sie diese Werte auch intern verkörpern.
Abschließend müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Botschaften das ganze Jahr über konsistent sind. Wenn Sie LGBTQ+-Menschen und die Freiheit, man selbst zu sein, unterstützen, dann denken Sie darüber nach, wie Sie die Pride-Flagge 365 Tage im Jahr physisch oder im übertragenen Sinne hissen können.
Als preisgekrönter PR-Manager mit über 25 Jahren Erfahrung leitet Matthew die weltweite Kundenbetreuung. Er hat umfassende globale Erfahrung in der Unterstützung von Unternehmen und Organisationen aus allen Branchen hin zu Wachstum und Weiterentwicklung.
Hadas Streit ist Executive Vice President in der Corporate Practice und leitet unser Workplace-Team. Hadas unterstützt mit Leidenschaft Kunden darin, Talente zu binden und zu rekrutieren und die Story ihrer Arbeitgebermarke auf neue und kreative Weise plattformübergreifend zu erzählen.